weiße Linien auf schwarzem Quadrat | 2011 | Tinte auf Papier | 30 x 30cm

Der konzeptionelle Ausgangspunkt dieser Arbeit ist das schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch.

Betrachtet man fast hundert Jahre später dieses Bild, wird man deutlich feststellen, wie der Zahn der Zeit daran genagt hat. Tiefe Risse haben die oberste, schwarze Malschicht gesprengt und geben den Blick frei auf das darunterliegende Weiß. Wie ein Muster legen sich die Risse auf die monochrome Fläche. 

Durch ein Abpausverfahren wurden in dieser Arbeit die Risse auf Papier übertragen. Die schwarzen Linien kennzeichnen nun die eigentlich weißen Risse im schwarzen Quadrat Malewitschs. Als Ikone steht die Arbeit Malewitschs symbolisch für die Empfindung der Gegenstandslosigkeit, für den Nullpunkt der Malerei, für das Nichts. Als Zitat darauf, spürt diese  Zeichnung der Frage nach, was mehr zur Empfindung der Gegenstandslosigkeit beiträgt als die physikalische Auflösung des Gegenstands.

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